Theophrastus Bombast von Hohenheim war Arzt, Philosoph, Mystiker, Alchemist und Astrologe. Der geniale und eigenwillige Einzelgänger hat unter dem Namen Paracelsus Weltgeltung erlangt. Er hat mit mehr als 200 Schriften ein umfangreiches, kaum überschaubares Gesamtwerk hinterlassen und gilt als Begründer der pharmazeutischen Chemie.
Über sein Leben und seine Geburt sind viele Mutmaßungen angestellt worden. Theophrastus von Hohenheim wurde vermutlich Ende 1493 in Einsiedeln in der Schweiz geboren. Zwei Porträtsaus den Jahren 1538 und 1540 ermöglichen diesen Rückschluss auf sein Geburtsjahr.
Der Gelehrte steht mit der Stadt Salzburg in mehrfacher Beziehung. Hier tritt er im Jahr 1524 erstmals aus der Anonymität der Quellen hervor. Damals war er bereits promovierter Arzt und stand am Beginn seines vierten Lebensjahrzehnts. Zuvor ist er in keiner europäischen Stadt, in keiner Universitätsmatrikel gesichert nachweisbar.
Am 24. September 1541 fand Theophrastus von Hohenheim am Friedhof St. Sebastian in Salzburg seine letzte Ruhestätte.
Für die Entwicklung der Heilkunde wurden die neuen Lehren des Paracelsus erst 20 Jahre nach seinem Tode wichtig, als sich in Basel eine bedeutende Paracelsusschule entwickelte. Heute verbinden wir seinen Namen mit Naturheilkunde und Spagyrik.
Paracelsus wollte klar herausstellen, dass er sich mit der Herstellung von Heilmitteln befasste und taufte diesen Zweig der Alchemie "Spagyrik". Unter "ars spagyrica" verstand er die Kunst, Wertvolles von Unreinem zu trennen um dadurch eine erhöhte Wirkung zu erhalten.
Der Begriff "Spagyrik" stammt von den griechischen Wortsilben spao, das für ziehen, trennen steht und ageiro, was soviel wie vereinigen, zusammenführen heißt. Dabei werden pflanzliche, mineralische und tierische Ausgangssubstanzen mit Hilfe alchemistischer Verfahrensweisen zu Spagyrika verarbeitet.
Durch Trennung und Scheidung der Ausgangssubstanz wird zunächst das „Wertvolle vom Nutzlosen" geschieden. Durch eine Art Neukomposition werden die aufgeschlossenen Bestandteile wieder vereint. Das so hergestellte spagyrische Mittel enthält die heilkräftigen Substanzen in veredelter Form und ist somit therapeutisch viel effektiver als das Ausgangsmaterial.
Das Grundprinzip des spagyrischen Herstellungsverfahrens liegt darin, dass der giftige, unreine Teil der Pflanze vom heilenden, reinen Teil getrennt werden soll.
Durch die Spagyrik werden die wesentlichen Aspekte einer Heilpflanze in eine für den Organismus optimal assimilierbare Form gebracht.
Paracelsus formulierte es so klar wie zeitlos:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift sei.“
– Paracelsus
Dieser Satz zeigt: Es geht nicht nur um Substanz, sondern um Balance, Resonanz und innere Ordnung. Genau das beschreibt die energetische Spagyrik – und überraschend viele dieser Konzepte finden heute Parallelen in der modernen Wissenschaft.



